Ein ausgewachsener Wissenschaftsskandal um Herrn Prof. Türp aus Basel
Herr Prof. Türp aus Basel und dessen wissenschaftliche Ungereimtheiten
Der geneigte Leser dieser Homepage erfährt bereits seit geraumer Zeit, dass es bzgl. des Wirkens des Herrn Prof. Türp aus Basel, zunehmende Ungereimtheiten gibt.
Das vermag der Verfasser u.a. auch deshalb so genau so zu sagen, weil er Herrn Prof. Türp als einen Gutachter in einem Landgerichtsverfahren erlebt, der dort genau das veranstaltet, was er in einer laufenden Wissenschaftlichen Auseinandersetzung betreibt und ihm inzwischen von mehreren Kollegen, auch universitären Kollegen vorgehalten wird. Dazu weiter unten mehr.
Dabei ist der Sachverhalt überschaubar und, das muss man ebenfalls feststellen, bietet das Vorgehen der Verantwortlichen der einzigen deutschen Wissenschaftlichen Fachgesellschaft DGFDT, vertreten durch Herrn Prof. Hugger von der Universität Düsseldorf, ebenfalls Raum für Kritik.
Weil man sich dort aus Bequemlichkeit lange Zeit dem Zeitgeist hingegen hat, statt die offensichtlichen Widersprüche der Lehrmeinung des Herrn Prof. Türp aus Basel einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Statt dessen fand man es aber besser über mindestens ein Jahrzehnt hin einen faulen Kompromiss nach dem anderen einzugehen, bis Herr Prof. Türp aus Basel dann nicht einmal mehr davor zurückschreckte, und das vollkommen ungeniert, in der deutschen Übersetzung einer, so muss man das sagen belanglosen amerikanischen Veröffentlichung, einfach unterschiedliche Krankheitsbezeichnungen gegeneinander auszutauschen und als er dabei auf frischer Tat von Herrn Prof. Radlanski von der Berliner Charité ertappt wurde, dann das große Lamentieren begann, was ein Kundiger, denn hätte erkennen können, müssen oder sollen.
Das Ganze nach dem Motto: Ich habe zwar versucht die Fachwelt zu täuschen , aber der "kundige Kollege habe ja erkennen können, dass das so nicht stimmt, was er, Herr Prof Türp aus Basel, da ins Deutsche übersetzt habe und würde sich nun seinen eigenen Reim auf diese ins Deutsche übersetzte Wissenschaftliche Arbeit machen. Per se, so muss man sagen, ist die Veröffentlichung von eher geringem bis gar keinem wissenschaftlichen Wert. So legt es auch der Kollege Reusch dar, dazu ebenso mehr, weiter unten.
Dabei konnte der fachkundige Kollege schon vor fast 20 Jahren nachlesen, was heute nun viral geworden ist.
Myoarthropathien des Kausystems: II - Welche Symptome sind behandlungsbedürftig? Jens C. Türp, Hans-J. Schindler
ZAHN PRAX 8, 3, 78-81 (2005)
Terminologie: CMD = MAP?
In der Schweiz spricht man anstelle von CMD von Myoarthropathien des Kausystems (MAP). MAP ist auch innerhalb der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft (SSO) und an den drei deutschsprachigen schweizerischen Universitäten (Basel, Bern, Zürich) der ausschließlich verwendete Begriff. CMD und MAP sind inhaltlich nicht identisch und daher nicht synonym zu verwenden (Abb.2).
Kraniomandibuläre Dysfunktion
Gemäß DUDEN [3] versteht man im medizinischen Bereich unter Funktion (u. a.) „Tätigkeit, das Arbeiten (z.B. eines Organs)“. Dysfunktion bedeutet demgegenüber „gestörte Funktion, Funktionsstörung eines Organs“ [2]. Eine von einer kraniomandibulären Dysfunktion betroffene Person weist dementsprechend eine Funktionsstörung im Kauorgan auf. Bedauerlicherweise besteht kein Konsens bezüglich der Symptome, die unter den Begriff „kraniomandibuläre Dysfunktion“ fallen; eine allgemein anerkannte Definition dieses Begriffs fehlt. So obliegt es der persönlichen Interpretation eines jeden Zahnarztes, was er unter einer CMD versteht. Es herrscht Unklarheit, bei welchen Symptomen eine Diagnostik und ggf. Therapie eingeleitet werden sollte. Wie sind diesbezüglich folgende Befunde zu werten?"
Nun war diese Feststellung schon zum damaligen Zeitpunkt blanker Unsinn, als wenn eine Erkrankung an der deutsch-schweizerischen Grenze Halt mache und nicht auch im Nachbarland festzustellen sei.
Wenn man sie nur feststellen wolle. Aber genau das wollte Herr Prof. Türp aus Basel zu keinem Zeitpunkt seiner wissenschaftlichen Laufbahn als Hochschullehrer und so bleibt, getreu dem bekannten Sprichwort: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht", vor allem das flaue Gefühl, wie oft Herr Prof. Türp es in früheren Veröffentlichungen auch nicht so genau genommen hat.
Dabei steht genauso fest, dass die Definition einer CMD zum damaligen Zeitpunkt in Deutschland alles andere als genau war. Diese Kritik ist zum damaligen Zeitpunkt sicherlich berechtigt gewesen und wurde 2015 von der damaligen Präsidentin der DGFDT, Prof. Peroz aus Berlin auch bestätigt.
Nun könnte man meinen, nachdem die DGFDT 2016 dann eine neue Definition herausgegeben hatte, sei das Problem gelöst worden.
Mitnichten, denn das Ergebnis der 2016er Definition schien nicht so ausgefallen zu sein, wie Prof. Türp aus Basel sich das insgeheim gewünscht hatte.
Zumal, nach wie vor dessen Auffassung im Raum stand, CMD sei eine Erkrankung, die es nur in Deutschland gäbe, in der Schweiz hingegen, und damit meinte er wohl vor allem seine eigene Lehranstalt, die Universität in Basel, nur die Erkrankung MAP, obwohl, das betonte er ebenso CMD und MAP unterschiedliche Erkrankungen seien.
Ob das nun wahrscheinlich ist, darüber mag sich der geneigte Leser ein eigenes Bild machen!
Aus eigener Betrachtung vermag der Verfasser daher auf das eigene Honorarklage Verfahren vor dem LG Kiel zu verweisen, indem es um eine Behandlung geht, die in den Jahren 2011 bis 2013 stattgefunden hat.
Nun müsste man annehmen, dass ein derart engagierter Kollege, wie Herr Prof. Türp aus Basel in einem Gerichtsgutachten das macht, was er in seinen Wissenschaftlichen Veröffentlichungen betreibt. Darauf hinzuweisen, dass in den Jahren 2011 bis 2013 gar nicht klar gewesen sei, was genau unter einer CMD zu verstehen sei und wie man dann korrekt zu behandeln habe.
Nun vermag der Verfasser hinzuzufügen, dass dessen Behandlung auch 2011 bis 2013 schon exakt den gleichen Standards entsprochen hat, die erst viele Jahren später in die Wissenschaftlichen Stellungnahmen/Mitteilungen und Leitlinien der Fachgesellschaft und auch anderer Fachgesellschaften eingeflossen sind.
Das Problem ist also nicht nur, dass Herr Prof. Türp als Gerichtsgutachter das Landgericht Kiel vorsätzlich darüber im Unklaren gelassen hat, was 2011 bis 2013 Wissenschaftlicher Stand der Dinge war.
Nein, das Gutachten von Herrn Prof Türp wurde am 17.06.2020 erstellt und damit eindeutig nach Veröffentlichung der neuen Definitionen im 2016.
Man hätte also von Herrn Prof. Türp erwarten müssen, dass dieser in seinem Gutachten darauf hinweist, dass:
- Die Situation 2011 bis 2013 alles andere als klar war.
- 2020, zum Zeitpunkt der Gutachtenerstellung die Situation durch Stellungnahmen der DGFDT geklärt waren.
Stattdessen macht Herr Prof. Türp dieses laufende Gerichtsverfahren zu einer Bühne für die Durchsetzung seiner eigenen und zwar ausschließlich seiner eigenen Lehrmeinung.
Dabei stellt das 34 seitige Gutachten des Herrn Prof. Türp aus Basel in großen Teilen nichts anderes dar, als das Zitieren gegenseitiger Auffassungen der Kläger und Beklagtenparteien.
Vorher sollte aber noch einmal aus der o.a. Wissenschaftlichen Beitrag des Herrn Prof. Türp aus Basel zitiert werden:
"Fazit für die Praxis
1. Gradmesser für einen Diagnose- und Behandlungsbedarf bei MAP ist in erster Linie der Patient, nicht der Behandler. Dies ist bei Patienten mit Karies, Parodontopathien u. ä. grundsätzlich anders, weil dort in der Regel der Zahnarzt den Behandlungsbedarf bestimmt."
Diese Einschätzung des Herrn Prof. Türp galt allerdings nicht in diesem Behandlungsfall, in dem eine CMD-Patientin, wegen der beklagten Beschwerden wiederholt, unbestritten und dokumentiert, mit Suizid drohte, wenn sie nicht sofort und noch am gleichen Tag einen Behandlungstermin erhielte.
Nur der Vollständigkeit halber: Die Patientin wurde im UKSH vorgestellt, bei einem Psychiater in Neumünster und einer weiteren Psychotherapeutin, wohnortnah. Die Patientin war u.a. in einer Psychosomatischen Spezialklinik in Bad Bramstedt, Rothenburg/Wümm u.a. Es wurde fachübergreifend diagnostiziert und keine erklärbare Diagnose für die Beschwerden gefunden. Das Einzige, was unbestritten feststeht: Nach Einstellung der Bisslage mit Laborgefertigten Dauerprovisorien war die Patientin 100% beschwerdefrei mit einem Beschwerdelevel: 0.
Nur dann kam es zu Komplikationen in der abschließenden definitiven Umsetzung und endgültigen Einstellung der Bisslage, im Weiteren zu Problemen mit dem privaten Kostenerstatter, weil die Patientin die Vielzahl an Kostenplanungen bei ihrer Versicherung nicht zur Kostenzusage eingereicht hatte.
Man ahnt es schon: Ein Fall mit vielen Facetten. Aber eben auch mit einer medizinisch normativen, hier der unklaren Situation der medizinischen Definitionen und einem Gerichtsgutachter, der es besser hätte wissen müssen, hat er doch persönlich an der Neudefinition der Funktionsstörungen des Kauorgans 2016 mitgewirkt.
Aber, offensichtlich sah Herr Prof. Türp aus Basel in diesem Gerichtsverfahren die Möglichkeit, die ihm 2023 von Herrn Prof. Radlanski von der Berliner Charité vorgehalten wurde:
"Die Autoren untermauern ihre Argumente auch an vielen Stellen mit dem Hinweis auf ethische Grundsätze, die bei der Therapie einzuhalten seien. Grundsätzlich halte ich das für richtig und man sollte das Prinzip „primum nihil nocere!" als Arzt beherzigen. Demgegenüber ist der Beitrag aber, so lese ich ihn, sehr tendenziell geschrieben. Zudem wird die Okklusopathie als eine der vielen Ursachen für eine CMD und deren kieferorthopädische Therapie größtenteils ignoriert. Und schließlich wird angeführt, dass der Artikel auch dazu gedacht ist, die in dem Beitrag formulierte Meinung der Autoren den Sachbearbeitern bei Versicherungen als die einzige Wahrheit nahezulegen. Angesichts der vielen Patienten, die wir mit dem infrage gestellten Behandlungskonzept langfristig beschwerdefrei heilen konnten, halte ich das für unethisch, denn lange Gutachtenprozesse, die die notwenige Therapie dann infrage stellen und die Kostenerstattung dann verweigern oder verzögern, sind die absehbare Folge."
Davon können mehrere Patientinnen des CMD-CENTRUM-KIEL inzwischen ein Lied singen.
Es hat aber auch Reaktionen aus der Fachwelt gegeben, so u.a, durch Herrn Kollegen Dr. Reusch aus Westerburg:
"Stellungnahme von Dr. Diether Reusch zum Artikel von Jens C. Türp, Charles S. Greene Zeitschrift für Kraniomandibuläre Funktion 2023; 15(2): 119-127 1.
Eine vor kurzem in Deutschland durchgeführte Auswertung der Inhalte zahnmedizinischer Webseiten hat gezeigt, dass das sogenannte Phase-1/Phase-2-Konzept zur Behandlung von Patienten mit kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) nach wie vor relativ weit verbreitet ist. Zusammenfassende kritische Fachartikel zu dieser bis in die 1970er-Jahre zurückreichenden Therapiestrategie sind jedoch rar und im zahnärztlichen Schrifttum weit verstreut. Dies erschwert eine wissenschaftsgestützte Einschätzung zu dieser Thematik, zum Beispiel in Zusammenhang mit der Erstellung von Gutachten für Versicherungen oder Gerichte. In diesem Beitrag folgt auf eine kurze Beschreibung dieses therapeutischen Konzepts eine kritische Bewertung desselben. Es wird deutlich, dass diese Strategie keine wissenschaftliche Grundlage hat und ihre weitere Anwendung klinisch und medizinethisch bedenklich ist. Schließlich werden zwei Erklärungen gegeben, warum dessen ungeachtet dieses Zweiphasenkonzept von einigen Zahnärzten immer noch angeboten wird. „Es gibt keinen Bereich der Zahnmedizin, in dem die Verwirrung so groß ist wie bei der Behandlung von Patienten mit kraniomandibulären Dysfunktionen." Bernstein et al.1969"
"Zu 1. Herr Türp, der kaum eine ältere Studie gelten lässt, bringt als Beleg für seine Auffassung ein Zitat von Bernstein aus dem Jahr 1969. Damals war „CMD“ für die meisten Zahnmediziner noch ein Fremdwort.
"2. Einleitung In den Jahren 2021/2022 analysierten wir die Inhalte von 30 zufällig ausgewählten Webseiten von Zahnärztinnen und Zahnärzten, die in Deutschland tätig sind und die gemäß Selbstauskunft das Gebiet „kraniomandibuläre Dysfunktionen" (CMD) fachlich abdecken, hinsichtlich der CMD-bezogenen diagnostischen und therapeutischen Empfehlungen und Angebote3. Es zeigte sich, dass auf der Hälfte der Webseiten als mögliche Folgebehandlung einer Schienentherapie prothetische Maßnahmen genannt wurden. Auf einem Drittel der Webseiten wurde - ebenfalls im Anschluss an eine erste Therapiephase mit oralen Schienen — orthodontische Behandlung erwähnt und, oftmals in Verbindung mit prothetischen Rekonstruktionen, als therapeutisch sinnvoll beschrieben. Typische Darstellungen von zwei Webseiten lauteten wie folgt: „Nach Abschluss der aktuellen (Schienen]Behandlung ist dann nach heutigem Stand überhaupt beurteilbar, inwieweit Ihre Bisslage stimmt` oder ob Bisslagekorrekturen notwendig werden, damit Sie wieder gleichmäßig zubeißen können. Diese erfolgen heute regelmäßig mit Langzeitprovisorien 1...]. Erst nach einem längeren beschwerdefreien Intervall sollte die Überführung der solchermaßen stabilisierten Bisslage in eine funktionelle Restauration erfolgen." „Nach Abklingen aller Beschwerden kann die Schienenposition auf die Zähne übertragen werden. Dies kann durch Neuanfertigung von vorhandenem nicht funktionellem Zahnersatz, Aufkleben kleiner Keramikteile oder auch mittels Kieferorthopädie erfolgen." Im Oktober 2022, als wir gerade dabei waren, die Ergebnisse unserer Internetanalyse auszuwerten, wurde der Erstautor am Rande eines Vortrags auf einer Gutachtertagung von einem der Anwesenden darauf aufmerksam gemacht, dass zu dieser zweiphasigen Behandlungsstrategie kaum Literatur vorhanden sei, welche die mit diesem Therapieansatz verbundene Problematik zusammenfassend darstelle oder zur Validität dieses Konzepts Stellung nehme."
"Zu 2.
Türp hat nicht benannt, welche Suchkriterien der Analyse zugrunde liegen. Er lässt offen, ob er bei 50% oder bei 83% der Webseiten Hinweise auf eine nachgelagerte prothetische Versorgung findet. Dies, obwohl er immer auf äußerst korrekte Recherchen Wert legt. Von Reusch wurde eine Analyse von zahnärztlichen Webseiten analog Türp in Auftrag gegeben. Die zufällige Auswahl kann belegt werden. Suchkriterien waren: CMD-Diagnostik und Therapie-Empfehlungen. Auf 24 Webseiten wurde prothetische Folgebehandlung nach einer Schienentherapie nicht genannt. Auf einer Webseite wurde erwähnt, dass es eventuell zu Änderung an einer bereits eingegliederten Prothese kommen kann. Auf 3 Webseiten wurde erwähnt, dass manchmal die Hinzuziehung eines Kieferorthopäden sinnvoll sein kann."
"3. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es daher, diese Lücke zu füllen. Dabei werden — was in Artikeln sonst eher unüblich ist — bewusst viele Textausschnitte aus Originalarbeiten wörtlich wiedergegeben, denn solche Zitate helfen insbesondere Gutachtern oftmals mehr als paraphrasierte Beschreibungen"
"Zu 3.
Da der Artikel von Türp überwiegend auf Zitaten aufbaut, bleibt es ihm vielfach erspart, seine eigene Meinung darzulegen."
"4. Die Phase-1/Phase-2- Behandlungsstrategie Das sich hinter der oben angedeuteten Strategie verborgene zweiphasige Konzept für die Behandlung von Patienten mit (in der Regel schmerzhaften) CMD-Symptomen war in den 1970er- und 1980er-Jahren aufgekommen: Nach einer ersten Behandlungsphase mit (neben anderen Maßnahmen) oralen Schienen, die das Ziel verfolgen, die Unterkiefermuskulatur zu „relaxieren" oder zur „deprogrammieren" bzw. den Unterkiefer in eine neue, vermeintlich „ideale" Position zu bringen4, kommt es als Folge einer solchen Phase-1-Behandlung meist zu einer dauerhaften Veränderung der Unterkieferlage relativ zum Oberkiefer und damit zu einer «therapeutisch» herbeigeführten Mal-okklusion. Zum Zwecke ihrer Korrektur schließt sich eine zweite Behandlungsphase an, um in der neuen Unterkieferposition eine neue maximale Interkuspidation herzustellen. Die Umsetzung erfolgt durch okklusales Einschleifen, restaurative/prothetische oder orthodontische/ kieferchirurgische Maßnahmen5. Das übliche Vorgehen wird beispielhaft in einer japanischen Arbeit aus dem Jahre 1990 von Marumo et al.6 zusammenfassend beschrieben: „Nach der Diagnose und der initialen Behandlungsplanung wird das therapeutische Vorgehen normalerweise in zwei Phasen unterteilt. Phase I ist die Behandlung des stomatognathen Systems, insbesondere des Kiefergelenks. Verhaltensmodifikation und physikalische Therapie sowie Schienentherapie sind die häufigsten Therapieformen." Greene und Manfredini7 kommentieren: „Dies bedeutet, dass die ursprüngliche maximale Interkuspidation nicht mehr mit der Unterkieferposition übereinstimmt, und es ist wahrscheinlich, dass ein „korrigierender" größerer zahnärztlicher Eingriff, auch bekannt als „Phase zwei", durchgeführt wird, unabhängig von einer heilenden Wirkung hinsichtlich des ursprünglichen Schmerzproblems." Entsprechend führen Marumo et al.6 weiter aus: „Phase II ist die kompensatorische Phase der Okklusion; sie besteht aus okklusalem Einschleifen, okklusalen Restaurationen, kieferorthopädischer Behandlung und, falls erforderlich, orthognather Chirurgie."
"Zu 4.
Mir selbst und fast allen von mir befragten Kollegen – unter anderem auch Wissenschaftlern – war bisher der Begriff Phase-1/ Phase-2-Behandlungsstrategie nicht bekannt. Türp erläutert als Folgen einer Phase 1-Behandlung das Herbeiführen einer Malokklusion, deren Behandlung in der Regel eine prothetische Rehabilitation notwendig macht."
"5. Für das Vorgehen in der Phase 2 gibt es klare Handlungsanleitungen, wie dieser Textauszug aus einem Fachartikel8 von 1989 belegt: „Nach erfolgreicher Phase-I-Therapie ist der Patient nun für die Phase II vorbereitet, die definitivere Behandlungsphase. Ziel dieses Artikels ist es, dem Leser die Gründe und Prinzipien der [...] Phase-Il-Therapie zu erläutern, mit besonderer Betonung der prothetischen und kieferorthopädischen Perspektive“.
"Zu 5.
Türp führt zur Beschreibung des Vorgehens bei Phase-1/ Phase-2-Strategie Artikel an, die etwa 30 Jahre alt sind. Wir alle wissen, dass sich die Lehrmeinung in diesem Zeitraum grundlegend geändert hat."
"6. Zu der durch bestimmte Schienentypen (im englischsprachigen Raum häufig beschrieben als mandibular orthopedic repositioning appliance [MORA] oder Gelb-Schiene'°, welche im deutschsprachigen Raum auch als craniomandibuläre orthopädische Positionierungs-Apparatur [COPA] bezeichnet wird) in der Behandlungsphase 1 iatrogen herbeiführten Malokklusion äußerten sich Greene und Obrez9 wie folgt: „Eine wesentliche Nebenwirkung dieses Behandlungsansatzes war die Intrusion der Seitenzähne, die bilateral zu einem posterior offenen Biss führte. Die Befürworter dieses Vorgehens empfahlen die Überkronung aller Seitenzähne, die Extrusion der Seitenzähne mit Hilfe orthodontischer Maßnahmen oder das langfristige Tragen von Overlays als Phase-Il-Bestandteil dieses Behandlungsprotokolls." Patienten, die sich dieser Behandlung unterzogen, wurde in der Regel gesagt, dass ihre CMD-Beschwerden durch einen „Fehlbiss" verursacht worden seien, der in der Phase-1-Behandlung - mit einer oralen Schiene als hauptsächlichem Therapiemittel - korrigiert werden würde. Nach Abschluss dieses ersten Therapieteils könnten die („deprogrammierten") Kiefermuskeln den Unterkiefer endlich in die Position bringen, in die er eigentlich gehörte („Repositionierung des Unterkiefers"). Diese Neupositionierung des Unterkiefers sei - aufgrund der erforderlichen Phase-1-Behandlung - zwar mit einem Verlust der gewohnten Zahnkontakte in maximaler Interkuspidation verbunden, aber dieser therapeutisch bewirkte „momentane Fehlbiss" würde in der zweiten, „okklusionsthera-peutischen" Phase ausgeglichen. Am Ende besteht aber die Gefahr, dass man sich einer Selbsttäuschung hinsichtlich der Notwendigkeit dieser Behandlungsstrategie hingibt: „Wenn dieser Phase-1/Phase-2-Ansatz eine klinische Verbesserung bewirkt, können sowohl der Zahnarzt als auch der Patient davon überzeugt werden, dass das gesamte Behandlungspaket sowohl notwendig als auch für das positive Ergebnis verantwortlich war."
"Zu 6.
Als Beispiele für Positionierungsschienen nennt Türp die Gelb-Schiene [MORA] und die COPA-Apparatur. Für mich ist es verwunderlich, dass er das DIR-System nicht namentlich erwähnt. Bei all diesen Schienen zeigt sich bei empfohlener 24-stündiger Tragedauer im Seitenzahnbereich oft eine Nonokklusion, welche eine prothetische Versorgung notwendig macht. Hier hat Türp vollkommen recht. Doch können diese Beispiele nicht Grundlage sein für die nachfolgende Verunglimpfung der Zahnärzteschaft."
"7. Die Wertung Konnte man früher - zwischen den 1960er- bis maximal 1980er-Jahren - möglicherweise noch der Ansicht sein, diese zweiphasige Strategie sei der zu jener Zeit aktuelle Stand des Wissens, um CMD-Patienten fachgerecht zu therapieren (obwohl dies auch damals bereits sehr umstritten war), so war spätestens seit den 1990er-Jahren das Phase-1/Phase-2-Konzept als eine unangemessene Behandlung bzw. Übertherapie gebrandmarkt. Im Laufe der Jahre haben viele klinische Studien gezeigt, dass eine Lege-artis-Behandlung von Patienten mit therapiebedürftigen CMD-Symptomen bzw. -Diagnosen in der überwältigenden Zahl der Fälle mit reversiblen, konservativen Mitteln erfolgen kann und es keinesfalls erforderlich ist, eine neue Unterkieferlage festzulegen bzw. die Okklusion irreversibel zu verändern. So merkten Yatani et al. bereits 198915 an: „Keine bestimmte diagnostische Untergruppe schien nach der Okklusionsbehandlung der Phase Il signifikant bessere Ergebnisse aufzuweisen. Diese Resultate deuten darauf hin, dass sich die meisten CMD-Symptome mit einer lediglich reversiblen Therapie auf ein akzeptables Niveau verbessern und dass der langfristige Wert einer zusätzlichen Okklusionstherapie nach einer reversiblen Therapie minimal ist. Daher sind dauerhafte okklusionsverändernde Therapien für eine langfristige Verringerung von CMD-Symptomen offenbar nicht generell erforderlich." Diese Erkenntnisse erhielten seitdem wachsende Unterstützung in der Fachliteratur. „Da die Phase-Il-Behandlung per definitionem irreversible Verfahren beinhaltet", schreibt beispielsweise Greene im Jahre 2001, gelange man zu dem Schluss, „dass die Phase ll in den meisten Fällen eine unnötige Überbehandlung darstellt".
"Zu 7.
Auch hier kann ich die Aussage von Türp nur bestätigen. Um CMD zu therapieren, ist eine prothetische Rehabilitation nur in sehr seltenen Fällen notwendig. Dies schließt aber nicht aus, dass vor einer geplanten Rehabilitation wegen Schäden an Zahnhartsubstanz, an Pulpa, an Parodont, wegen insuffizientem altem Zahnersatz etc. eine Vorbehandlung im Sinne einer CMD-Behandlung notwendig ist. Die prothetische Rehabilitation ist nicht die Folge einer CMD-Behandlung, sondern setzt diese voraus. Ich gehe davon aus, dass eine Differenzierung bei Beurteilung der Webseiten auf Basis dieser Grundlage nicht erfolgt ist."
"8. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein vergleichender Blick in die nichtchirurgische Orthopädie, die sich mit ähnlichen Erkrankungen des Bewegungsapparats in anderen Muskeln und Gelenken befasst. Greene und Manfredini stellen zu Recht fest: „Es sei darauf hingewiesen, dass in der Orthopädie über kein anderes menschliches Gelenk mit solchen Begriffen gesprochen wird. Kein Arzt stellt in Frage, ob Ihr Knie oder Ihre Schulter an der richtigen Stelle steht oder korrekt ausgerichtet ist, oder ob der Oberschenkelknochen Ihrer Hüfte richtig in der Hüftpfanne sitzt. Auch gibt es keine spezifischen orthopädischen Behandlungsprotokolle, die darauf abzielen, andere Gelenke dauerhaft in eine „bessere" Position zu bringen."
"Zu 8.
Schuster bleib bei Deinem Leisten! Hier irrt Türp.
In der Orthopädie werden verschiedene Umstellungsosteotomien durchgeführt, um Fehlstellungen der Knochen zu korrigieren und die Funktion und Stabilität der Gelenke zu verbessern. Hier sind einige der häufigsten Umstellungsosteotomien: Tibiakopf-Umstellungsosteotomie (Tibialer Varisations-Osteotomie): Diese Osteotomie wird in der Regel bei Patienten mit beginnender Kniearthrose und X-Bein-Fehlstellungen durchgeführt. Dabei wird der Tibiakopf (Oberschenkelknochen) um die Längsachse gedreht, um das Gewicht gleichmäßiger auf das Knie zu verteilen. Valgisierungs-Osteotomie (Femur-Umstellungsosteotomie): Diese Operation wird bei Patienten mit O-Bein-Fehlstellungen durchgeführt. Der Oberschenkelknochen wird hierbei so umgestellt, dass das Körpergewicht besser durch das Knie übertragen wird. Varisierungs-Osteotomie (Femur-Umstellungsosteotomie): Bei X-Bein-Fehlstellungen wird eine Varisierungs-Osteotomie durchgeführt, um den Oberschenkelknochen entsprechend umzustellen. Becken-Osteotomie (Dreifachosteotomie): Diese Osteotomie wird bei Jugendlichen mit Hüftdysplasie angewendet, um die Fehlstellung des Hüftgelenks zu korrigieren und das Risiko von Hüftarthrose im späteren Leben zu reduzieren. Hierbei werden drei Umstellungsosteotomien an den Beckenknochen durchgeführt. Kniewinkel-Korrektur-Osteotomie: Diese Art der Osteotomie wird bei Patienten mit bestimmten Kniefehlstellungen durchgeführt, um den Winkel zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknochen zu korrigieren. Kniescheiben-Umstellungsosteotomie (Tibial Tubercle Transfer): Bei dieser Operation wird die Kniescheibe (Patella) neu ausgerichtet. Sie wird in der Regel durchgeführt, um Patella-Stabilitätsprobleme oder Fehlstellungen wie eine Lateralisierung der Kniescheibe zu behandeln. Fußumstellungsosteotomien: Es gibt verschiedene Osteotomien, die am Fuß durchgeführt werden, um Fehlstellungen wie Hallux valgus (Ballenzeh), Pes planovalgus (Senkfuß) und andere Deformitäten zu korrigieren."
"9. Greene und Obrez schlussfolgerten: „Dauerhafte. Verfahren zur Repositionierung des Unterkiefers erfüllen keines der sechs Kriterien einer medizinischen Notwendigkeit und sind daher keine angemessene und medizinisch akzeptable Behandlungsoption für Patienten mit verschiedenen CMD-Beschwerden." Unbeeindruckt von diesen Entwicklungen wird die irreversible und aggressive Phase-1/Phase-2-Strategie, wie unsere Webanalyse gezeigt hat 3, auch heute noch von Zahnärzten angeboten. Man muss in diesem Fall zu der Feststellung kommen, dass diese Behandler a. entweder einen enormen Fortbildungsbedarf auf diesem Gebiet aufweisen oder b. den aktuellen Stand des Wissens zwar kennen, ihn aber ignorieren."
"Zu 9.
Als Beweis dafür, dass die irreversible und aggressiv Phase-1/ Phase-2 Strategie immer noch 50 % bis 80%? der CMD behandelnden Zahnärzten angeboten wird, dient die Web-Analyse Türp! Unsere Website-Analyse zeigt ein komplett anderes Bild!"
"10. Die Abneigung gegen eine Aufgabe der Phase-1/Phase-2-Strategie kann auf den nach wie vor starken Glauben an die Gültigkeit dieses widerlegten Therapieansatzes zurückzuführen sein, oder sie ist finanziell motiviert. Für die betroffenen Patienten sind mit diesem therapeutischen Vorgehen jedenfalls viele zahnärztliche Termine, unnötige und bisweilen schädliche Interventionen sowie hohe Kosten verbunden. Gleichzeitig sind zahnärztlichen Berufsorganisationen die Hände gebunden, wenn einige Zahnärzte die Therapiefreiheit und das Fehlen einer regulatorischen Leitlinie weiterhin zu ihren Gunsten ausnutzen. Dieses Phänomen betrifft nicht nur die Zahnmedizin in Deutschland, sondern es wird weltweit angetroffen."
"Zu 10.
Türp erklärt, dass die Anwendung der Phase-1/Phase-2-Strategie seitens der Zahnärzte finanziell motiviert ist! Er stellt fest, dass die Patienten bei Anwendung der Strategie viel Zeit für unnötige Behandlungstermine verlieren, mit hohen Kosten belastet und durch die Behandlung gesundheitlich geschädigt werden. Zahnärzte nutzen das angebliche Fehlen einer Leitlinie zu ihren Gunsten aus. Das eine solche Aussage in einer Zeitschrift einer wissenschaftlichen Gesellschaft ohne Kommentar seitens der Redaktion veröffentlicht wird, ist nicht zu verstehen:"
"11. „Es gelingt uns nicht sehr gut, viele unserer klinischen Kollegen davon zu überzeugen, ihre traditionellen (d. h. zahnbezogenen) Denkweisen aufzugeben oder zu ändern. [4 Aber solange wir es nicht schaffen, diese Herausforderung zu meistern, besteht für CMD-Patienten weiterhin das Risiko, sehr unterschiedliche Therapien zu erhalten - was in erster Linie von der Wahl des Zahnarztes abhängt und nicht von den besten wissenschaftlichen Belegen." Die fachliche Auseinandersetzung muss auch vor dem Hintergrund unserer moralischen und (medizin)ethischen Verantwortung betrachtet werden, eine angemessene Behandlung auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu gewährleisten. Dieser ethische Aspekt wurde in einem Artikel von Reid und Greene19 erörtert: „Zahnärzte haben eine professionelle und moralische Verantwortung, kraniomandibuläre Dysfunktionen zu behandeln, ohne routinemäßig auf irreversible Maßnahmen zurückzugreifen, wie okklusales Einschleifen, kieferorthopädische Behandlung, Bissöffnung, Unterkieferreposition mit anschließender zahnärztlich-prothetischer Behandlung und chirurgische Intervention, denn solche Behandlungsansätze beruhen auf der wissenschaftlich nicht zu rechtfertigenden Annahme, dass statische und/oder dynamische okklusale und skelettale Beziehungen die primären ätiologischen Faktoren für CMD sind."
"Zu 11.
Zur Untermauerung dieses Skandals zitiert Türp einen Artikel von Reid und Greene, der beinhaltet, dass Zahnärzte routinemäßig auf irreversible Maßnahmen zurückgreifen, wie okklusales Einschleifen, kieferorthopädische Behandlung, Bissöffnung, chirurgische Unterkieferrepositionierung mit anschließender zahnärztlich-prothetischer Behandlung."
"12. Infolgedessen empfiehlt die American Academy of Orofacial Pain5 in ihren Leitlinien: „Angesichts der Tatsache, dass die dauerhafte Repositionierung des Unterkiefers als Behandlungsziel nicht alle Kriterien einer medizinischen Notwendigkeit erfüllt, wird dringend empfohlen, die Begriffe Phase-1- und Phase-2-Behandlung in Zusammenhang mit CMD nicht mehr zu verwenden. Das Problem mit dieser Terminologie besteht darin, dass sie impliziert, dass eine Phase-2-Behandlung zwangsläufig auf eine Phase-1-Behandlung folgt. Die wissenschaftliche Literatur stützt die Notwendigkeit einer zweiphasigen Behandlung nicht, da eine dauerhafte okklusale Therapie für eine wirksame Behandlung der meisten CMD-Diagnosen nicht erforderlich ist."
"Zu 12.
Es ist anzuraten, einen Diskurs über den Begriff „Reposition“ zu führen, um zu verstehen, was Türp darunter versteht. Mir ist dieser Begriff nur im Zusammenhang mit einer Diskusverlagerung geläufig. DV ohne Reposition, ohne weitere Symptome wie Schmerzen, Hackeln und Limitation wird heutzutage nicht mehr behandelt."
"13. Schlussbetrachtung Auf die Gründe für das hartnäckige Ausblenden vorhandener qualitativ hochstehender externer Evidenz hat Stohler2° bereits 1997 hingewiesen Wenn eine bestimmte Denkart mit einem ökonomischen Vorteil einhergeht, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Denkart auch ohne unterstützende wissenschaftliche Daten aufrechterhalten wird." Reid und Greene19 konkretisieren: „Zahnärzte, die sofort kostspielige irreversible Therapien anwenden, ermutigen sowohl ihre Kollegen als auch die Gesellschaft zu einer Reaktion, denn finanzielle Anreize wurden höher gewichtet als das Primat des Patientenwohls. Mit anderen Worten: Das berufsethisch angemessene Vorgehen bei CMD-Patienten scheint Gefahr zu laufen, von einer kommerziellen Ethik verdrängt zu werden, deren Priorität der zahnärztliche Profit ist. b.] Das Wohl des Patienten über das eigene Wohl zu stellen, bezieht sich demnach auf die ethische Verpflichtung, Diagnostik und Therapie in erster Linie zum Nutzen des Patienten durchzuführen und nicht zum eigenen finanziellen oder anderweitigen persönlichen Vorteil." In anderen Worten: „Nach ethischen Maßstäben wird von einem Arzt erwartet, dass er seinen Patienten die besten Behandlungsmöglichkeiten mit dem geringstmöglichen Risiko anbietet, auch wenn dieser Ansatz mit geringerem finanziellem Gewinn für den Arzt verbunden ist." Die im Laufe der Jahrzehnte eingetretenen Veränderungen bezüglich einer den wissenschaftlichen Standards folgenden CMD-Therapie fasste Greenwood im Jahre 1994 wie folgt zusammen: „Die für jegliche Beschwerden verordnete Behandlung spiegelt unweigerlich das wider, was der Arzt als Diagnose und Ätiologie der Erkrankung ansieht. [...] Behandlungen kamen und gingen, je nachdem, wie stark Kliniker persönlich voreingenommen oder wie stark ein ätiologischer Faktor und die dazugehörige Therapie gerade in Mode waren. Zu der Zeit, als die Okklusion als starker ätiologischer Faktor angesehen wurde, standen okklusale Behandlungen im Vordergrund. Als funktionelle, verhaltensbezogene und psychologische Faktoren anerkannt wurden, ersetzten die entsprechenden Behandlungen entweder die bisherigen okklusalen Therapien oder ergänzten sie. Im Laufe der Zeit verschob sich der Fokus schließlich auf ein medizinisches Modell, mit Klassifizierungs- und Diagnosekriterien, die denjenigen von anderen muskuloskelettalen Erkrankungen, Kopfschmerzen, kranialen Neuralgien und Gesichtsschmerzen ähnelten. Zugleich wurde die Möglichkeit spontaner Schwankungen der Symptomausprägung erkannt. Der Schwerpunkt verlagerte sich von einer kausalen Behandlung [treatment] zu einer symptomatischen Behandlung [management] [..]." Man würde also gut fahren, auf die nicht indizierte und heute wissenschaftlich zu Recht diskreditierte Phase-1/ Phase-2-Strategie zu verzichten4 und dem abschließenden, bereits 30 Jahre alten Rat von Leonard22 zu folgen:"
"Zu 13:
Schlussbetrachtung. Hier verwendet Türp wieder eine Vielzahl von Zitaten, um die Kollegenschaft zu verunglimpfen. Wie in jedem Berufsstand gibt es auch in unserem Stand Kollegen, die finanzielle Anreize höher gewichten als das Patientenwohl. Anhand einer irgendwie durchgeführten Internetabfrage zu behaupten, dass 50 und noch mehr Prozent der CMD-behandelnden Kollegen „betrügen“ ist zurückhaltend ausgedrückt ein starkes Stück. Nochmals: Solch ein Artikel kann unkommentiert in der Zeitschrift einer wissenschaftlichen Gesellschaft nicht veröffentlicht werden."
"14. „Vielleicht müssen wir erst einmal herausfinden, ob das, was wir tun, überhaupt von Nutzen ist, bevor wir uns wie Lemminge auf ein neues Gerät, eine neue Technik oder eine neue Chirurgiemethode stürzen. Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass hohe Kosten und Spitzentechnologie zwangsläufig hohe Qualität und die beste Behandlung bedeuten."
"Zu 14.
Das an letzter Stelle stehende Zitat von Leonard ist das einzig Erwähnenswerte dieses Artikels. Es sollte bei Entwicklung neuer Technologien immer berücksichtigt werden und - wenn ernst genommen - würde es manche Entwicklung verhindern."
"Schlussbetrachtung:
Türp präsentiert uns hier einen Artikel, der impliziert, dass der größte Teil der Kollegen, die CMD-Patienten behandeln, unter finanziellen Aspekten behandeln und somit ihre Patienten in großem Ausmaß gesundheitlich und finanziell schädigen. Dem ist nicht so!! Der Artikel ist eine Steilvorlage für Versicherungen sowie „Gutachtern“ wie Riedel und die beiden Kollegen Ebenbeck.
Westerburg, 04.07.2023
Dr. Diether Reusch"
Der Vorwurf des Verfassers geht noch einen Schritt weiter. Herr Prof. Türp aus Basel hat sein gesamtes wissenchaftliches Berufsleben darüber geklagt, es gäbe keine medizinische Evidenz für die erfolgreiche okklusale Behandlung von CMD Patienten.
Dem bleibt entgegen zu halten, dass Herr Prof. Türp aus Basel seine wissenschaftliche Karriere als Hochschullehrer mit der absurden Behauptung begonnen hat, das Erkrankungsbild CMD sei eine deutsche Erfindung, die es in der Schweiz gar nicht gäbe. Dort gäbe es nur MAP Fälle.
Insofern verwundert nicht, dass Herr Prof. Türp aus Basel auch keinen Beitrag dazu geleistet hat diesbezüglich weiterfünrende Erkenntnisse zu erforschen. Das erinnert alles frappierend an die damaligen Diskussionen in der Corona-Pandemie.
An diesem ideologisch motivierten Gesamtkonstrukt hat sich dann in weiteren 20 Jahren Hochschullehre aus der Sicht des Herrn Prof. Türp aus Basel auch nichts mehr geändert.
Man kann es auch so formulieren. Währen andere Berufskollegen, wie u.a. Herr Kollege Dr. Reusch, Herr. Prof Meyer, Herr Prof. Motsch, Herr Prof. Bumann, Herrn Prof. Lotzmann, Herr Prof. Freesmeyer und viele, viele andere tagtäglich damit bemüht waren CMD Patienten eine bessere Lebenssituation zu verschaffen, war Herr Prof. Türp zeit seines Lebens damit beschäftigt zu bestreiten, dass es diese Erkrankung überhaupt gäbe.
Und wo das nicht mehr reichte, siehe aktueller Bezug, da werden dann in Wissenschaftlichen Veröffentlichungen einfach Krankheitsbilder falsch übersetzt.
Kommen wir nun zu der Frage, ob es sich hier um einen Wissenschaftsbetrug handeln könnte.
Herr Prof. Türp aus Basel beschreibt es auf Seite 355 der Zeitung CMF der DGFDT mit eigenen Worten:
"Um allfällige Missverständnisse bei denjenigen deutschsprachigen Lesern auszuräumen, die mit der DGFDT-Terminologie vertraut sind, sollte demnach in der deutschen Übersetzung unseres Beitrags „CMD" im Sinne von „MAP" verstanden werden."
Derartiger Kommentar dürfte dann aber vom fachkundigen Leser, der deutschsprachig ist als reiner "Wissenschaftsbetrug" zu bewerten sein.
Denn, dass eine Myoarthropathie (MAP), die definitionsgemäß nichts mit der Okklusion zu tun haben soll, auch nicht durch okklusale Maßnahmen zu therapieren sei, ist seit 2016 bekannt und hätte keines neuen Wissenschaftlichen Beitrags der Autoren Greene und Türp bedurft.
Was macht denn nun der fachkundige deutsche Leser dieses pseudowissenschaftlichen Beitrags, wenn sich Gutachter und Krankenversicherungen auf diesen und vermutlich andere Beiträge des Herrn Prof. Türp aus Basel beziehen und behaupten, Herr Prof Türp aus Basel hätte aber den Wissenschaftlichen Nachweis erbracht, dass eine CMD eben nicht mit okklusalen Therapiemitteln zu behandeln sei. Da muss der diesbezüglich tätige Zahnarzt erst einmal den Background und das Wissen haben, dass das gar nicht stimmt.
Sehr geehrter Herr Prof. Türp: Ziehen Sie Ihren Artikel zurück und machen Sie reinen Tisch.
Darüber hinaus besteht der begründete Verdacht, dass all Ihre Wissenschaftlichen Beiträge zum Thema CMD alle ebenso unrichtig sind, weil Sie bereit seit vielen Jahren zwar von einer Craniomandibulären Dysfunktion reden und schreiben, aber wie sich nun herausstellt, eine ganz andere Erkrankung meinen.
Viel mehr an Wissenschaftsbetrug geht nicht, als Sie hier dem fachkundigen, deutschsprachigen Publikum vorgelegt haben.
Es ist ein Skandal, was Herr Prof. Türp aus Basel hier macht und für die betroffenen CMD-Patienten ein Schlag ins Gesicht. Für die betroffenen Kollegen, die mit Ihren unsäglichen Fachgutachten konfrontiert sind, wäre es das Beste, wenn Sie die Gerichte über diesen Betrug informieren würden und Ihre Gutachten und die damit verbundenen Gutachterhonorare zurück erstatten würden.
Es ist eine Schande, wie Sie jahrzehntelang gegen die Kollegen agitiert haben, die in bestem Wissen und dem Streben nach best practise erfolgreich ihre CMD-Patienten behandelt haben und von Ihnen skrupellos diskreditiert wurden.
Darüber hinaus ist von den Verantwortlichen der DGFDT zu fordern reinen Tisch zu machen und sich zu fragen, wie sich so etwas über viele Jahre hin entwickeln konnte.
Der Kollege Nippel aus Wuppertal wird sich hewute, möglicherweise zurecht die Frage stellen dürfen, welchen Beitrag er mit seinem glorifizierenden Beitrag über den Herrn Prof. Türp aus Basel und den nunmehr offenkundig gewordenen Betrug zugeliefert hat.
Dass die Landeszahnärztekammer Schleswig-Holstein, hier in Person des Präsidenten Brandt und Vizepräsidenten Voss, auch noch versucht, die Aufklärung dieses Wissenschaftsbetruges durch die Sanktionierung des Verfassers, mittels berufsrechtlicher Sanktionen zu verhindern, ist nur ein I-Punkt mehr auf einer unappetitlichen Geschichte, die nicht nur der Aufklärung bis ins letzte Detail bedarf, sondern auch den damit verbundenen Konsequenzen.
Um es auf den Punkt zu bringen. Herr Prof. Türp aus Basel hat jahrzehntelang Kollegen und deren CMD-Patienten diskreditiert, weil hier, den Wissenschaftlichen Empfehlungen und Leitlinien nach, relevante okklusale Wechselwirkungen diagnostiziert und nachfolgend therapiert wurden und am Ende stellt sich heraus, dass Herr Prof. Türp aus Basel sich zwar jahrzehntelang zum Thema Craniomandibuläre Dysfunktion "CMD" geäußert hat, aber nun lapidar erklärt, tatsächlich die ganze Zeit das Erkrankungsbild Myoarthropathie "MAP" gemeint habe.
Dabei hätten die Verantwortlichen schon 2005 aufhorchen müssen, als Herr Prof Türp und der heutige Prof. Schindler öffentlich erklärten, CMD sei eine Erkrankung, die es nur in Deutschland gäbe. In der Schweiz hingegeben gäbe es nur die Erkrankung MAP und nein, beide Erkrankungen seien nicht synonym.
Sich nun damit herauszureden versucht, der deutschsprachige und fachkundige Leser habe doch die ganze Zeit gewusst, dass, wenn er, wenn er von CMD redete, gar nicht CMD meinte, sondern eine MAP.
Das aber hat Herr Prof Türp eben nicht nur in abstrakten Wissenschaftlichen Veröffentlichungen getan, sondern eben auch in den praxisrelevanten Niederungen des Alltags, wenn er seine Gefolgsleute in Zahnmedizin und Versicherungen fortgebildet hat und in Gerichtsverfahren seinen unsäglichen Lügen Mix verbreiten durfte.
Herr Prof. Türp, wenn Sie Anstand hätten, dann würden Sie Ihr Amt als Hochschullehrer sofort niederlegen, Ihre Wissenschaftlichen Veröffentlichungen zurückziehen und sich bei den Kollegen entschuldigen, die Sie jahrelang diskreditiert haben.
Denn das, was Sie hier in aller Öffentlichkeit zelebriert haben ist nichts anderes, als ein ausgemachter Wissenschaftsskandal der deutschen Zahnheilkunde.
Den Verantwortlichen in der DGFDT wäre zu raten ihre Ämter ebenfalls zur Verfügung zu stellen. Denn diese haben es über Jahrzehnte ermöglicht, dass so etwas überhaupt passieren konnte.
Darüber hinaus erlebt man als deutschsprachig Fachkundiger das dröhnende Schweigen der Fachwelt und vermutlich beginnt nun das in der Politik schon lange übliche Lamentieren, derart, dass man das doch nicht so kritisch sehen dürfe und Herr Prof. Türp aus Basel doch auch Verdienste hätte und man doch nun kein jahrzehntelanges Wirken als Hochschullehrer so einfach entsorgen könne.
Nichts, aber auch gar nichts, deutet bisher darauf hin, dass Herr Prof Türp aus Basel auch nur im Ansatz eine selbstkritische Reflexion durchführen würde.
Schuld sind natürlich, wer hätte anderes vermutet, die deutschsprachige Fachwelt, die doch schon viel früher hätte erkennen müssen, dass wenn Türp von CMD spricht, gar nicht CMD meint, sondern MAP.
Was für eine Petitesse.
My experiences as a visitor of ... Prof. Dr. Jens Christoph Türp, University of Basel, Switzerland Hospitation bei ... Prof. Dr. Jens Christoph Türp, Universität Basel
Dabei hatte man in der Fachzeitschrift CMF Herrn Prof Türp im Jahr 2009 noch ausführlich gelobhudelt, als man dem Kollegen Nippel aus Bielefeld umfangreich Platz überließt ein Loblied auf Herrn Prof Türp aus Basel zu singen.
W. Nippel My experiences as a visitor of ... Prof. Dr. Jens Christoph Türp, University of Basel, Switzerland Hospitation bei ... Prof. Dr. Jens Christoph Türp, Universität Basel
Journal of Craniomandibular Function 2009;1(4):343-350
So las man dort auf Seite 350:
"Gleichfalls war es eindrucksvoll zu sehen, wie der Kollege Türp eben dieses Konzept innerhalb seiner Myoarthropathie-Vorlesung mit derselben Hingabe und dem dazu notwendigen Einsatz an seine jungen Studentinnen und Studenten weitergibt. Diese haben ab dem dritten Studienjahr jederzeit die Möglichkeit, mit ihm am Patienten zu arbeiten, um das theoretisch Erlernte in praxi nachzuvollziehen. überhaupt hatte ich den Eindruck, dass unser so vielfältiges und durchaus spannendes Zahnmedizinstudium kurz jenseits der deutschen Grenze noch gänzlich anders, vielleicht entspannter und motivierter gelehrt und gelernt wird. In jedem Fall war die Reise in die Schweiz und zum Kollegen Türp ein in jeder Hinsicht lohnender Ausflug mit einem mannigfaltig aufklärenden Hintergrund, für den ich ihm dankbar bin."
Mehr oder weniger ungewollt bestätigt sich nun im Nachhinein, viele Jahr später, dass Herr Prof. Türp aus Basel immer und stets nur von Myoarthropathien gesprochen und vermutlich auch geschrieben hat und niemals von einer CMD. Das wäre auch ganz ok gewesen, wenn Herr Prof. Türp aus Basel dann nicht irgendwann auf den Dreh gekommen wäre aus einer MAP einfach eine CMD zu machen, weil es dieses Erkrankungsbild, seiner Lehrmeinung nach, gar nicht gibt und wenn dann nur in Deutschland.
Dass er das mit Hingabe getan hat, davon vermag ein jeder Kollege ein Lied zu singen, der von Herrn Prof. Türp aus Basel verunglimpft wurde und weiterhin wird.
Insofern ist auch der Beitrag des Kollegen Nippel auf Seite 349 bezeichnend:
"Auf den Punkt gebracht, benötigt er im Bereich der therapeutisch-technischen Hilfsmittel neben einem Kalt und Warmwasserhahn lediglich ein herkömmliches Alginat (welches von seiner Helferin handgerührt wird), Plattenwachs der Marke Beauty Pink, Aluwachs, eine Hartmetallfräse zur Kunststoffbearbeitung sowie ein Stück Schmirgelpapier, um erfolgreich ans Ziel zu gelangen. Da letztlich keine aktiven Veränderungen an der jeweiligen Bisslage des Patienten vorgenommen werden, ist für Gesichtsbögen, aufwändige Artikulatoren oder gar achsiographische Aufzeichnungen an dieser Stelle der Patientenbehandlung kein Platz. In diesem Punkt differieren sein Ansatz und die Auffassungen anderer Behandler auf diesem Gebiet - oder es liegen einfach konzeptionell therapeutisch andere Ansätze und Behandlungsziele vor, was vielleicht einmal geklärt werden müsste. Es war beeindruckend, den Kollegen Türp bei seiner Tagesarbeit begleiten zu dürfen und zu sehen, mit welcher Routine und Selbstverständlichkeit er an drei von vier Tagen pro Woche (freitags arbeitet er nicht in der Baseler Zahnklinik) dieses - wie jeder, der damit beschäftigt ist, weiß - sicherlich nicht unproblematische Patientenklientel erfolgreich bewältigt (die von ihm vorgelegten Statistiken sind überzeugend und unangefochten)."
An den von Herrn Prof. Türp aus Basel vorgelegten Statistiken dürften angesichts dieses Wissenschaftsskandals inzwischen ganz erhebliche Zweifel bestehen. Jedenfalls wird immer deutlicher, warum Versicherungen und deren Auftragsgutachter meinen, man könne auch CMD-Patienten mit Hilfe eines Wasserhahnes und handangerührten Alginats therapieren.
Damit wird auch die Auffassung des Prof. Türp aus Basel erklärbar:
"Es spricht, so Türp, nichts dagegen, einen Gesichtsbogen zu verwenden; er selbst verzichtet darauf, weil es seiner Meinung nach keine erkennbaren Vorteile bringt. Der Kieferrelationsbestimmung folgt je eine Alginatabformung des Ober- und Unterkiefers." (Seite 348)
Denn wenn bei einer MAP keine okklusale Genese vorliegt, bedarf es auch keiner Maßnahmen, wie Gesichtsbogen oder Kieferrelationsbestimmung.
Zum Problem ist das ja nur deshalb geworden, weil Herr Prof Türp dann auch die Auffassung vertrat, dass in den Fällen einer okklusonsinduzierten CMD derartige Maßnahmen auch nicht notwendig seien. Bei Behandlungen, die Herr Prof. Türp aus Basel, nach eigener Auffassung und Lehrmeinung gar nicht durchführt, denn das Erkrankungsbild CMD existiert seiner Lehrmeinung nach nur ein paar Kilometer weiter, jenseits der deutsch-schweizerischen Landesgrenze, aber eben nicht in seiner eigenen Hochsschulabteilung der Universitätszahnklinik in Basel.
"Grundsätzliche Besonderheiten In der „CMD-Szene" gilt Kollege Türp (Abb. 3) als einer der vehementesten Verfechter einer medizinisch orientierten, nicht-instrumentellen Funktionsdiagnostik. Seine therapeutischen Ansätze beruhen ausschließlich auf einer klinischen Diagnostik, die durch eine Panoramaschichtaufnahme komplettiert wird. Lediglich in speziell begründeten Fällen werden weitere diagnostische Maßnahmen als notwendig erachtet. Dazu zählen zum Beispiel eine weitergehende Bildgebung (z. B. bei Tumorverdacht), eine Untersuchung durch einen klinischen Psychologen bzw. einen Schmerzpsychotherapeuten (z. B. bei persistierenden Schmerzen oder bei starkem Bruxismus) oder eine Vorstellung bei einem Orthopäden/Rheumatologen oder Neurologen (z. B. bei Schmerzen, die über den Trigeminusbereich hinausreichen). Instrumentelle Registrierungen der Unterkieferbewegungen werden bei dem Kollegen Türp hingegen als Überdiagnostik angesehen. Entsprechend ist in seiner Therapie eine Erfassung von Kiefermodellen mittels Artikulatormontage am Patienten nicht notwendig."
Da mag man als fachkundiger deutschsprachiger Leser nur zuzustimmen, denn bei einer MAP braucht man das alles eben auch nicht, weil diese schon definitionsgemäß nichts mit der Okklusion zu tun hat.
Dabei macht es der Kollege Nippel sich dann auch etwas einfach, wenn er den Sachverhalt so darstellt, dass der böse CMD-Zahnarzt instrumentell und nicht medizinisch orientiert arbeitet, der gute MAP Behandler Türp hingegen aber das Problem allein mit einem heißen und kalten Wasserhahn und ein bißchen handgerührtem Alginat und damit ganz medizinisch orientiert löst.
Allein schon aus derartigen Stellungnahmen in einem Fachmagazin strömt mehr ideologische Überzeugung, als belegbarer medizinischer Informationsgehalt heraus.
Man darf an dieser Stelle daher die Frage stellen, wie Herr Prof. Türp aus Basel dann in seinem Institut in Basel eigentlich CMD-Patienten behandelt hat?
Vermutlich, nein, mit Sicherheit gar nicht.
Womit Prof. Türp aus Basel dann eben nicht nur die "German Angst" zitiert hätte, sondern auch the "German CMD" kreiert hat, die in Wahrheit ja gar keine CMD, sondern eine MAP sei.
Dass aber eine MAP definitionsgemäß nicht mit okklusalen Mitteln zu behandeln sei, war zumindest den deutschsprachigen und fachkundigen Kollegen, u.a. auch dem Verfasser, schon länger klar und bedurfte nicht der Darlegungen des Herrn Prof. Türp aus Basel.
CMD-Patienten in der Schweiz vermag man daher nur den guten Rat zu geben, sich einen fachkundigen CMD-Behandler lieber jenseits der Landesgrenze zu suchen, denn zumindest in Basel an der dortigen Universität, dürfte dieser keinen finden.
Alles das, was Herr Prof. Türp aus Basel tut und sagt, wäre kaum der Erwähnung wert, weil es medizinisdch wissenschaftlich belanglos gewesen wäre, wäre er mit seinen Aussagen bei einer TMJ oder MAP geblieben. Warum sollte man in der Diagnostik und Therapie einer Myoarthropathie aufwändige Instrumentelle und jahrzehntelang bewährte Methodiken verwenden?
Kostet nur Zeit, Aufwand und Geld und bringt letzten Endes nichts!
Konkret: Für eine Kassen Knirscherschiene bedarf es weder Gesichtsbogen noch Zentrikregistrat.
Außer der Z ahnarzt bwill daran Geld verdienen!
Zum ausgewachsenen Wissenschaftsbetrug, wie ihn die Zahnmedizinische Wissenschaft nur selten erlebt, ist das Ganze ja nur deshalb geworden, weil Herr Prof.Türp aus Basel einfach seine wissenschaftlichen Auffassungen auf ein anderes Kranklheitsbild anwendet, das im Gegensatz zur MAP sehr wohl einen okklusalen Bezug besitzt. Das der CMD.
Um dann, nachdem er auf frischer Tat ertappt wurde, zu lamentieren.
Nicht man habe ihn falsch verstanden, sondern der sachkundige deutsche Leser hätte doch wissen müssen, dass mit einer CMD gar keine deutsche CMD, sondern eine schweizerische MAP gemeint gewesen sei.
Die einzig akzeptable Reaktion des Herrn Prof. Türp aus Basel wäre es hingegen gewesen zu erwidern, da sei ihm badeuerlicherweise ein Fehler in der Terminologie unterlaufen, der Beitrag würde zurück gezogen und umgeschrieben.
Nun aber steht der Verdacht im Raum, dass die gesamte Wissenschaftliche Karriere des Herrn Prof. Türp aus Basel einzig und allein darauf beruht, dass Herr Prof Türp immer dann, wenn er von CMD (Deutschland) gesprochen und geschrieben hat, tatsächlich eine MAP (Schweiz) gemeint hat.
Und, was noch schlimmer ist in seinen Anwürfen die CMD-Behandlung anderer Kollegen immer zu einer MAP Behandlung herabgewürdigt hat und dann zumindest aus seiner Perspektive zurecht festgestellt hat, dass es sich bei den ergriffenen Maßnahmen, im Sinne einer MAP Behandlung dann stets um Überversorgungen gehandelt habe.
Wir erinnern uns: Herr Prof Türp kämpft nämlich aus tiefster Überzeugung gegen das ÜBEL in der Zahnheilkunde!