Die Katastrophe im Gesundheitswesen nimmt immer groteskere Züge an
Wir sind inzwischen zunehmend ratlos und wissen nicht mehr, wie wir mit den Entwicklungen umgehen sollen.
Die ärztliche Arbeit ist in weiten Bereichen der Versorgung privat Krankenversicherter praktisch zum Erliegen gekommen, weil weder Behandlungsplanungen noch Schreiben beantwortet werden.
Telefonnummer, die auf Schreiben an die Patienten angegeben werden sind entweder gar nicht erreichbar oder dauerbesetzt.
Sachbearbeiter, sollte man überhaupt einen ans Telefon bekommen sind nicht entscheidungsbefugt und fordern schriftliche Eingaben, die wiederum weder eingangsbestätigt, geschweige denn Beantwortung finden.
Wir stellen nunmehr einen Fall der HUK-Coburg vor, der in seiner ganzen Absurdität das Dilemma darstellt, in dem sich viele Privatpatienten und deren Behandler mittlerweile befinden.
Dabei ist es vollkommen egal, ob der Behandler sich an den Vorstand der betreffenden Krankenversicherung wendet oder an den Verband der Privaten Krankenversicherungsindustrie. Auch hier erfolgen keinerlei Rückmeldungen oder gar Bearbeitungsanzeigen.
Es scheint inzwischen, angesichts des Fachkräftemangels in den Versicherungen den Standard darzustellen, dass Schriftverkehre einfach abgelagert und nicht beantwortet werden.
Die medizinisch notwendigen Behandlungen der Patienten stagnieren, oder gehen, mangels möglicher Kostenzusagen für weiterführende Behandlungen im wahrsten Sinne des Wortes den Bach hinunter.
Wir sind inzwischen ratlos und erleben einen Gesundheitsminister, der seine Eitelkeiten auslebt und nichts, aber auch gar nichts unternimmt, um diese Missstände wahrzunehmen und etwas dagegen zu unternehmen.
Nur der Vollständigkeit halber: Im Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung sieht es keinen Deut besser aus. Allein schon deshalb, weil der dort Versicherte schon versicherungsbedingt nicht über die Ansprüche verfügt, wie ein privat Krankenversicherter.
Man muss inzwischen von einem Sodom und Gomorrha in weiten Teilen des Versicherungswesens sprechen, der vorrangig dadurch verursacht ist, dass alles, was auch nur ein bißchen individuell ist, nicht mehr bearbeitet wird, weil es dazu sachkundiger und entscheidungsbefugter Sachbearbeiter bedarf. Die gibt es aber nicht nur nicht mehr, sondern noch weit schlimmer, es gibt auch nicht einmal im Ansatz einen Hinweis darauf, dass sich an dieser Situation etwas bessern dürfte.
Wer das alles nicht glauben will, kann es hier nachlesen.
Bestimmte Passagen wurden geschwärzt, zum einen zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der genannten Personen, zum anderen, weil wir nicht anderen Praxen mühsam erarbeitete Argumentationen kostenlos zur Verfügung stellen wollen, mit denen wir unseren Patienten dazu verhelfen Kostenzusagen ihrer Versicherungen zu erwirken.
Dass auch das nicht mehr hilft, vermag man an dem umfangreichen Sachverhalt zu verfolgen.
Aktueller Sachstand ist der, dass wir inzwischen zweimal an die HUK Coburg geschrieben, und um eine Kostenzusage gebeten haben, ohne eine Antwort zu erhalten.
Die betroffene Patientin versucht ebenfalls irgendetwas zu erwirken, auch das ohne jeden Erfolg.
Die Behandlung hätte schon lange abgeschlossen sein sollen, statt dessen hängt der Fall in der Schwebe und angesichts der bekannten Probleme weigert sich der Behandler nunmehr auf ZUruf der Patientin und ohne Kostenzusage der HUK Coburg tätig zu werden, weil der Behandler weiß, dass all das nichts zählt, wenn die HUK Coburg dann am Ende erklärt, man hätte ja eine Kostenzusage gegeben, aber da die Patientin nun lider ohne Kostenzusage die weiterführende Therapie habe durchführen lassen, das dann einen Verstoß gegen den Versicherungsvertrag darstellen würde, und man sich nun, leider, leider, nicht an den Kosten beteiligen könne.
Damit wäre es aber nicht zu Ende, denn der Behandler müsste sich dann anhören lassen, dass es doch aber zu dessen Nebendflichten aus dem Behandlungsvertrag gehört hätte seine Patientin, auch noch angesichts der erheblichen Kosten, genau von diesem Himmelfahrtskommando abzuhalten und damit dann, wer hätte es gedacht, seines Honoraranspruchs verlustig gehen würde und die Kosten für Material und Labor aus eigener Tasche bezhalen müsse.
Das ist krank, so wie dieses System, die Politik und die Gesellschaft krank ist und immer kranker macht. Was das für die Patienten bedeutet kann mansich gut vorstellen. Was das mit den im Gesundheitswesen Tätigen macht ist Herrn ''Prof. Lauterbach" kein Wort wert. Hauptsache er kann sich in der nächsten Talkshow profilieren und sein Image frisieren.
Die Wochen und Monate vergehen in diesem konkreten Behandlungsfall und die detailliert beschriebenen Problemaspekte treten einer nach dem anderen genauso ein, wie der Verfasser dieses BLOGs das in seinem Schreiben dargestellt hat.