Der neue Patient aus Ostholstein lässt Aufbissbehelf erstellen
13922
Letzte Woche erfolgten die ersten funktionellen Untersuchungen.
Heute die weiterführenden Maßnahmen zur Herstellung und Eingliederung eines adjustierten Aufbissbehelfs zum Kausalnachweis einer möglicherweise bestehenden Craniomandibulären Dysfunktion.
Was in diesem Fall noch von Interesse ist.
Bei guter Mundhygiene und guten knöchernen Verhältnissen zeigt der Patient im Oberkieferseitenzahnbereich eine deutliche Verminderung des vertikalen Knochenangebots. Das ist ein typsiches Merkmal bei Patienten, die über Interferenzen in der dynamischen Okklusion verfügen, weil die damit verbundenen horizontalen Krafteinwirkungen auf die Seitenzähne zu einem langsamen aber stetigen Verlust an Knochen führen.
Eigentlich altbekannt und dennoch wenig verbreitet.
Die Ursache für diese Interferenzen liegt dabei regelmäßig in:
1. Flachen Kiefergelenkbahnneigungen
2. Geringem vertikalen Überbiss in der Front
3. Unsachgemäß gestalteten Kronen und Füllungsversorgungen im betroffenen Gebiet
4. Störungen im Bereich der Fronteckzahnbeziehung oder einer vorhandenen Gruppenführung.
Mit fast 100% Sicherheit vermag man schon vor Beginnn der Diagnostik zu sagen, dass die beschriebenen Probleme im hinteren Seitenzahnbereich regelmäßig nur dadurch gelöst werden, dass, vor allem bei flachen Kiefergelenkbahnneigungen, Veränderungen im Bereich der Fronteckzahnführung anstehen. Sollte es gelingen die Kausalität zwischen Beschwerden und Okklusion nachzuweisen.
Genau das ist der Sinn der Diagnostik mit dem hier zu fertigenden adjustierten Aufbissbehelf.
Hier im Artikulator dargestellt. Beispielsweise treten diese Hyperbalancen, auch Mediotrusionsführungen genannt, konkret auf, wenn der Patient den Unterkiefer unter Zahnführung nach rechts verschiebt und dann auf der linken Seite, hinten im Molarenbereich Schleifkontakte zwiwchen den Backenzähnen auftreten. Gleiches gilt auch andersherum: Wenn der Patient den Unterkiefer nach links verschiebt, treten diese Schleifführungen hinten rechts auf.
Wir haben bei unseren Patienten noch niemals einen Patienten erlebt, der sich daran erinnern konnte, dass diese Prüfung in seiner Vorbehandlung jemals vorgenommen worden ist.
Grprüft wird regelmäßig nur reine Öffnungs- und Schließbewegungen, also die sogeannte "Statische Okklusion". Praktisch nie wird aber die mindestens genauso wichtige "Dynamische Okklusion", Beschreibung oben, geprüft.
Es sind häufig diese kleinen Details, die bei diesen Patienten darüber entscheiden, ob ein Patient arbeitsunfähig ist, oder nicht.
So scheinbar einfach und klein das Problem rscheint, ist dessen Beseitigung in aller Regel sehr komplex und aufwändig und muss im Vorwege u.a. durch eine "Instrumentelle Okklusionsanalyse" geklärt werden, bevor Veränderungen im Munde des Patienten vorgenommen werden!