Das Protokoll von Behandlungsfall 13770
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Es war ja bereits angekündigt und nun kommt es tatsächlich schwarz auf weiß.
Das Protokoll der Gerichtsverhandlung, in der nichts so verlief, wie die ehemalige Patientin sich das wohl gedacht hatte. Deren Anwältin sowieso.
"Auf Fragen des Klägervertreters:
Meine damalige Lebensgefährtin sagte mir, dass die Schiene nicht beim Rausnehmen kaputtgegangen ist, sondern dass sie erst rausgenommen und danach bewusst kaputt gemacht habe.
Soweit der Verfasser sich zu erinnern vermag, klagen wir in dieser Sache seit nunmehr 4 Jahren. Es hat bisher:
3 Verhandlungssitzungen im Amtsgericht in Delmenhorst gegeben, an der der Kläger einmal teilgenommen hat. Dafür ist ein ganzer Arbeitstag ausgefallen. Selbstverständlich auch der Verdienst, der für einen Selbständigen nicht einklagbar ist.
Es wurde ein Sachverständige eingeschaltet, der vermeintliche Schuld und Behandlungsfehlerhaftigkeit überall sah, jedenfalls beim Behandler, und jetzt eigentlich vor Scham im Boden versinken müsste. Dafür hat der Sachverständige mehrere Tausend Euro erhalten.
Das macht er natürlich nicht, denn er ist ja ein Kollege und weiß es besser.
Wie viele Stunden hier in Schriftsätze und Erwiderungen geflossen sind, ist gar nicht messbar. Die Zeit, die der Verfasser dieses BLOGs bisher damit verbracht hat sein Honorar vor dem Amtsgericht Delmenhorst einzuklagen, liegt um ein vielfaches über der Zeit, die er mit der Behandlung der Patientin verbracht hat. Natürlich muss der Geschädigte die Fasson wahren und Gute Mine zum bösen Spiel machen. So verlangt es das Gutmenschentum.
Es ist übrigens für Patienten, die gesetzlich krankenversichert sind und über keine private Zusatzversicherung verfügen eine gute Sache, wenn sie in der Familie nicht nur Rückhalt finden, sondern gegebenenfalls auch finanzielle Unterstützung erfahren, wenn sie mit den wirtschaftlichen Belastungen einer CMD konfrontiert werden.
Derselbe Staat, der sich für alle Menschen auf diese Welt verantwortlich fühlt, aber nicht mal mehr einfachste Dinge hinbekommt, tut nichts aber auch gar nichts, wenn es einem lange hier Lebenden, Arbeitenden und in die Sozialversicherungsysteme Einzahlenden gesundheitlich so schlecht geht, wie der ehemalige Lebensgefährte dieser Patientin das sehr plastisch darzustellen vermag.