CMD-Patientin aus der Region Münster zur Instrumentellen Okklusionsanalyse
13950
Jetzt mal die positiven Ergebnisse der bisherigen Behandlungen.
Nachdem noch vor kurzer Zeit die Arbeitsunfähigkeit der Patientin auf dem Spiel stand, geht es der Patientin inzwischen folgendermaßen:
Morgens steht sie ohne Beschwerden auf. Schmerzmittel werden nicht mehr genommen.
Der Aufbissbehelf wird 24 Stunden am Tag getragen.
Bis ca. 15:00 geht es der Patientin richtig gut. Beschwerdelvel: 2
Dann ab 15:00 geht es der Patientin auf einmal für ca. 2 bis 3 Stunden schlechter: Beschwerdelevel 6-9.
Dann ab 20:00 geht es der Patientin wieder gut.
Nun kommen folgende Zusatzinformationen.
Seit dem letzten Medikamentenwechsel an Zahn 26, vor wenigen Wochen, geht es der Patientin eindeutig besser.
Die Patientin ist, auf unser Anraten hin, in Münster zu einem Zahnarzt gegangen, der sich auf Endodontie spezialisiert hat. Dieser hat die Patienitn längere Zeit untersucht und nichts weiter befunden können.
Wir stehen also aktuell vor folgender Situation:
1. Dysgnathe Bisslage der Patientin nach missglückter Erwachsenenkieferorthopädie
2. Funktionsähnliche Beschweren in diesem Fall auch durch eine Chronische Pulpitis an Zahn 26 mit nicht ganz klarem Zustandsbefund des Zahnes 26
3. Deutliche Besserung der Beschwerdesituation, so lange der Aufbissbehelf getragen wird, mit einem rätselhaften Einbruch am Nachmittag.
Was haben wir heute gemacht?
1. Einleitung einer Instrumentellen Okklusionsanalyse zur weiteren, funktionstherapeutischen Behandlungsplanung
2. Medikamentenwechsel an Zahn 26
3. Kontrolle und deutliche Korrekturen am getragenen Aufbissbehelf.
Wo liegt nun das mögliche Problem, wenn es der Patientin, in Folge dieser heutigen Behandlung wieder etwas noch besser gehen würde?
Die Beantwortung dieser Frage ist nicht so einfach, weil nicht klar ist, ob eine weitere Verbesserung der Beschwerdelage dadurch begründet sein könnte, dass
1. Ein Medikamentenwechsel an dem wurzelkanalbhandlten Zahnes 26 durchgeführt wurde oder
2. An der korrekten Wiedereinestellung der Okklusion am adjustierten Aufbissbshelf.
Genau das sind ja die Probleme, die sich dem Behandler im Rahmen der Differentialdiagnostik stellen.
Wenn gleichzeitig mehrere Maßnahmen in ein und derselben Sache erbracht werden, und dann kommt es zu einer Veränderung, dann ist vollkommen unklar, welche der erbrachten Maßnahmen dafür verantwortlich ist.
Deshalb ist es auch so schwachsinnig im Rahmen der okklusalen Differentialdiagnostik gleichzeitig die
1. Okklusion mit einem Aufbissbehelf zu ändern
und gleichzeitig
2. Physiotherapeutische oder Osteopathische Maßnahmen zu erbringen.
Wenn es dem Patientn dann besser geht ist nämlich nicht klar, ob die Muskulatur nicht mehr schmerzt, weil:
1. Die veränderte Okklusion zu veränderten Muskelbeanspruchungen führt, oder
2. Ein fehglbelasteter Muskel nur deshalb nicht mehr schmerzt, weil er durch Physiotherapie durchmassiert wird.
Genau das sind die ganz einfachen Vorgaben der Logik. Tatsächlich aber wird zunehmend mehr an derartigen logischen Vorgaben vorbeigearbeitet. Weil es inzwischen, so wie in de rPolitik, auch in der Funktionszahnheilkunde vorrangig nur noch um Ideologische Erwägungen geht.
Wenn man das alles, was hier beschrieben wird, im Sinne einer Wissenschaftlichen Ausarbeitung prüfen wollte, müsste man die Patientin kasernieren!
Tatsächlich aber wird die Patientin morgen früh, irgendwo im fernen Münsterland ausfstehen und ihrer Arbeit nachgehen und sich freuen, dass sie überhaupt wieder zu arbeiten vermag.
Das ist die Ralität der ex-ante Betrachutng einer laufenden Behandlung.
Deshalb ist es immer wieder unverständlich, wenn beispielsweise Versicherungsutachter, die im Nachhinein immer alles besser wissen, vor allem, dass ja angeblich immer alles ganz einfach gewesen sei, was da erbracht wurde, vor allem dann, wenn die Behandlung mit Erfolg abgeschlossen werden konnte, sich zu unsachlichen Bewertungen hinreißen lassen, statt zuzugestehen, dass man, wenn man vor dem Berg steht, oftmals eben nicht genau weiß, wo die beste Route am sichersten und ehesten auf den Gipfel führe wird.