Anruf eines Patienten in erwachsenenkieferorthopädischer Behandlung
Es mehren sich inzwischen die Anrufe von Patienten, die in einer erwachsenenkieferorthopädischen Behandlung erhebliche funktionelle Beschwerden bekommen.
In all diesen Fällen steht immer die Frage im Raum: Hat der kieferorthopädische Kollege vor der Behandlung einmal geprüft, ob der Patient ein möglicher CMD-Patient sein könnte.
Wenn Ja: Warum wurde dann eine kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung begonnen?
In seltenen Fällen ist es möglich während der kieferorthopädischen Behandlung eine CMD Nachweisdiagnostik zu führen. Dies hängt immer von der Konstruktion der kieferorthopädisch festsitzenden Apparatur ab.
In dem Fall des heutigen Anrufers, bei Brackets, die aus optischen Gründen alle zungenwärtig liegen, ist es praktisch unmöglich einen Aufbissbehelf anzufertigen und einzugliedern, um zu prüfen, ob der Patient an einer CMD leidet.
In derartigen Fällen kann man dem Patienten innvollerweise nur folgendes raten:
- Den behandelnden Kieferorthopäden mit der Situation konfrontieren
Die Realität zeigt allerdings, dass die Behandler in derartigen Fällen überfordert sind, weil es jetzt zwei Möglichkeiten gibt:
- Weitermachen und beten, dass die Beschwerden nachlassen.
Das machen diese Patienten auch häufig, bis sie es nicht mehr aushalten.
- Entbändern und prüfen, ob dann eine Aufbissbehelf eingegliedert werden kann oder aber die Brackets entfernt werden müssen, um einen Aufbissbehelf eingliedern zu können.
Dann folgt eine Erstuntersuchung mit Nachweisdiagnostik durch einen adjustierten Aufbissbehelf.
Wenn sich eine CMD nachweisen lässt hat der Patient folgende Wahl:
- Erneute Kieferorthopädie mit ungewissem Ausgang
- Konventionelle CMD Kausalbehandlung, nach Nachweis der Kausalität der Beschwerden zu den Störungen im Biss.
Kann man dann nicht vielleicht die Kieferorthopädie mit der konventionellen CMD Behandlung kombinieren?
Radio Eriwan würde antworten: "Im Prinzip ja, wenn Sie das Risiko lieben und an Wunder glauben!"