Situation einer extremen Parodontits, Sekundärkaries und "CMD"mit zunehmenden funktionellen Beschwerden in den letzten beiden Jahren
Patientenidentifikation: 12312
Geschlecht: weiblich
Region Wohnort: Kiel
Erstvorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 01.08.2008
Alter zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 55 Jahre
Behandlungszeitraum Funktionsdiagnostik/-therapie: 01.08.2008- 03.03.2011
Beschwerden vor Beginn der Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“:
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Seit 8 Jahren Tinnitus
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In letzter Zeit zunehmende Kopfschmerzen
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Fester Biss, Zähnepressen
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Mehrere Aufbissbehelfe, ohne jede Wirkung
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Seit 2 Jahren zunehmende Halsschulternackenbeschwerden
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Nachtschlaf gestört, morgens wie gerädert
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Patientin knirscht nachts
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Starke Zugempfindlichkeit
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Starke Blähungen
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Kiefergelenkknacken, gelegentlich
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Gefühl der Biss stimme nicht
Besonderheiten des Behandlungsfalles:
Die Patientin wurde vor ca. 20 Jahren prothetisch behandelt und hatte bis vor ca. 2 Jahren keine funktionellen Beschwerden. Die Zähne zeigten durchweg extreme Sekundärkaries und eine weit fortgeschrittene Parodontalerkrankung mit massivem Knochenschwund im Alveolarknochenbereich. An praktisch allen wurzekanalbehandelten Zähnen zeigen sich periapikale Aufhellungen, die aber in ihrer Größe konstant bleiben. Eine chirurgische Intervention mit Kürzung der Wurzeln ist nicht möglich, weil bedingt durch die vorliegende stark vorangeschrittene Parodontalerkrankung der Halt der Wurzeln im Knochen so gering würde, dass die Zähne nicht zu erhalten wären. Es bestand daher zum einen die Möglichkeit diese Zähne unter Beobachtung zu erhalten und in Kauf zu nehmen, dass der eine oder andere Prozess entzündlich aufbricht und zum Verlust des jeweiligen Zahnes führt, oder aber praktisch alle wurzelgefüllten Zähne entfernt werden müssten. Auch der Kostenträger kam zu der Auffassung, dass es in toto besser sei auf der Basis der klinisch stabilen Zähne weiter zu arbeiten und das Risiko der möglichen Exazerbation chronisch entzündlicher Prozesse einzugehen, als jeden fraglichen Zahn zu entfernen, denn wurzelchirurgische Interventionen schieden aus parodontalen Gründen aus. Die Behandlung konnte im März 2011 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Patientin ist seit Eingliederung der Laborgefertigten Dauerprovisorien, also seit Juni 2009 vollkommen beschwerdefrei. Im September 2012 musste der Zahn 26 wegen endodontischer Probleme entfernt werden und wurde mit einem Implantat versorgt. Im Januar 2013 musste der Zahn 46 aus gleichem Grunde entfernt werden und wird ebenfalls mit einem Implantat versorgt. Der Biss der Patientin wird mit einem Aufbissbehelf stabilisiert, der nachts getragen wird. Bei 24 versorgten Zähnen und Implantaten liegt die Komplikationsquote nach ca. 2 Jahren bei unter 10% Dies erscheint angesichts der vielschichtigen Probleme des Falles als vertretbar und wird auch von der Patienin so getragen. Sie würde die Behandlung nicht anders durchführen lassen, wie geschehen!
Beschwerdeniveau zu Beginn der Behandlung auf einer „Skala von 0-10“: 5
Beschwerdeniveau am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“: 0
Physiotherapie als Begleitmaßnahme: Nein
Osteopathie als Begleitmaßnahme: Nein
Nachsorge der funktionstherapeutischen Behandlung im CMD-Centrum-Kiel“: Recall alle 3 Monate bis heute
Fotoserie 12312
Behandlung einer komplexen sekundärkariösen, parodontologisch, funktionellen Erkrankung des Kauorgans. Erst mit laborgefertigten Dauerprovisorien, dann Versorgung aller Zähne mit verblendkeramischen Restaurationen