Fall 38
Leitbefunde:

Situation einer massiv dysgnathen Bisslage, nach kieferchirurgisch.kieferorthopädisch-prothetischer Gesamtbehandlung, in der nach einem Jahr nach Behandlungsende nur noch zwei Zähne in Kontakt standen und sich alle anderen Zahnpaare kontaktlos in Nonokklusion befanden

Patientenidentifikation: 11827

Geschlecht: männlich

Region Wohnort: Hamburg

Erstvorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 13.01.2004

Alter zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 37 Jahre

Behandlungszeitraum Funktionsdiagnostik/-therapie: 13.01.2004- 15.05.2009

Beschwerden vor Beginn der Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“:

  1. Kopfschmerzen, zwei Finger über den Augenbrauen
  2. Fester Biss, Zähnepressen
  3. "Müde Augen"
  4. Beim Gähnen Verkrampfungen in der kieferöffnenden Halsmuskulatur
  5. Krämpfe im vorderen Halsbereich
  6. Implantataufbauten lockern sich dauernd
  7. Nach kieferorthopädischer Behandlung ausgeprägte Wurzelresorptionen an einer Vielzahl von Zahnwurzeln
  8. Gefühl der Biss stimme nicht
  9. Essen ist nur noch durch Schlingen möglich, weil es nicht gelingt die Nahrung durch Kauen zu zerkleinern, der Patient ist gerne "Spaghetti" und "Pasta". Dies ist nicht mehr möglich

Besonderheiten des Behandlungsfalles:

Es handelt sich hier um einen "Paradefall" wie ein kieferchirurgisch-kieferorthopädisch-zahnärztlich prothetischer Behandlungsfall mit maximalem finanziellen Aufwand zu einem vollkommen unbefriedigenden Ergebnis führt.

Chronologie:

1997: über Hamburger Hauszahnarzt Empfehlung eines Zahnarztes in Bad Vilbe

1997: Aufstellung eines Behandlungskonzeptes durch den Zahnarzt

1998: Implantate in Bad Vilbel und Einstellung einer Bisslage mit Langzeitprovisorien durch den Zahnarzt

1998: Kieferorthopädische Behandlung in Hamburg

1998: Kieferchirurgische Behandlung in Hamburg

1998-2000: Parallebehandlung Zahnarzt, Bad Vilbel, Kieferorthopäde, Hamburg

2001: Entfernung der Brackets durch Kieferorthopäden

2001: Eingliederung eines kieferorthoopädischen Positioners durch Kieferorthopäden

2002: Einstellung der Bisslage mit definitiven Kronen durch Zahnarzt in Bad Vilbel. Der Biss stimmte nach Eingliederung und war sehr gut. Ende 2002 war die prothetische Rekonstruktion abgeschlossen

2003: Anfang des Jahres begannen erste Zähne zu wandern. Es bildete sich in der Oberkieferfront ein zunehmend größer werdender Spalt

2003: Wiedereingliederung eines Positioners durch den Kieferorthopäden in Hamburg

Nach weiteren vier Monaten, in denen sich der Biss immer weiter verändert, sucht der Patient den Zahnarzt in Bad Vilbel auf, ohne Erfolg

Das Problem des Falles lag darin begründet, dass den Zähnen, nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung, nicht die Möglichkeit gegeben wurde sich im muskulären Gleichgewicht auf den Kieferkämmen auszurichten, bevor die Bisslage mit den definitiven Kronen verschlüsselt wurde.

Der Patient ist nach Abschluss der funktionsthereapeutischen Behandlung im "CMD-Centrum-KIel" seit vier Jahren beschwerdefrei. Die Bisslage ist stabil und unverändert und wird alle drei Monate überprüft!

Der Patient ist glücklich, weil er wieder Spaghetti essen kann!

An diesem Behandlungsfall zeigen sich die möglichen Komplikationen einer Kieferorthopädischen Behandlung im Erwachsenenalter. Viele der Zähne zeigen ausgeprägte Wurzelresorptionen. Zum Teil ragen Wurzelfüllungen in die Knochenhöhlen hinein, in denen ursprünglich die Wurzelspitzen lagen. Ein operatives Vorgehen zur Beseitigung dieser Defekte würde dazu führen, dass sich der Kieferknochen des Patienten nachfolgend wie ein "Schweizer Käse" darstellen würde. Die Ursache der Wurzelresorptionen ist vermutlich in einer zu schnellen Bewegung der Wurzeln durch den Kieferknochen zu suchen und vom Kieferorthopäden nur schwer zu steuern. Letzten Endes gab es keine wirklich Alternative zu dem gewählten Vorgehen. Ohne Kieferorthopädie wäre dieser Fall nicht zu lösen gwesen! Der Patient muss aber vor einer derartigen Behandlung über diese Komplikationen aufgeklärt werden. Die weitere Behandlung besteht nunmehr darin die vorhandenen Defekte im Kieferknochen zu beobachten. Angesichts des vorhandenen Restknochenangebotes ist besprochen, dass bei erkennbaren Komplikationen, die die Gesamtrekonstruktion schädigen könnten, die vorgeschädigten teilresorbierten Wurzeln entfernt und nachfolgend, unter Erhaltung der eingestellten Bisslage, mit Implantaten versorgt werden müssn!

Beschwerdeniveau zu Beginn der Behandlung auf einer „Skala von 0-10“: 9

Beschwerdeniveau am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“: 0

Physiotherapie als Begleitmaßnahme: Nein

Osteopathie als Begleitmaßnahme: Nein

Nachsorge der funktionstherapeutischen Behandlung im CMD-Centrum-Kiel“: Recall alle 3 Monate bis heute

Fotoserie 11827

Behandlung einer extrem dygnathen Bisslage nach mehrjähriger Kieferchirurgie, Kieferorthopädie und umfassender Implantatprothetik