Fall 17
Leitbefunde:

In kurzer Zeit von maximal drei Monaten entstandener frontal offener Biss, mit Verminderung der Kaufunktion des Kauorgans und der Verdachtsdiagnose einer Tumorerkrankung am Schädel

Patientenidentifikation: 11525

Geschlecht: männlich

Region Wohnort: Kiel

Erstvorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 26.03.2001

Alter zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 55 Jahre

Behandlungszeitraum Funktionsdiagnostik/-therapie: 26.03.2001- 21.03.2002, 10.01.2008- 26.01.2012

Beschwerden vor Beginn der Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“:

    1. Stark kariös und sekundärkariös zerstörtes Gebiss mit deutlichen Abrasionen und keilförmigen Defekten
    2. Verminderte Kauleistung
    3. Zähnepressen/-knirschen
    4. Unphysiologische Bisslage
    5. Rezidiv nach 6 Jahren vollkommener Symptomlosigkeit

Besonderheiten des Behandlungsfalles:

Der Patient wurde in der Zeit von 2001 bis 2002 umfangreich prothetisch rekonstruiert und hierbei in eine neuromuskulär zentrierte Bisslage eingestellt. Er war danach über einen Zeitraum von6 Jahren in einen vierteljährlichen Parodontalrecall eingebunden und vollkommen beschwerdefrei. Alle Restaurationen befanden sich bis auf eine Krone, die zwischenzeitig erneuert werden musste, unverändert im Mund. Ohne erkennbaren Grund hat sich Ende 2007, innerhalb von drei Monaten, von einem Nachsorgetermin zum nächsten, eine Lücke zwischen Ober- und Unterkieferfrontzähnen in einer Größenordnung mehrer Millimeter gebildet. Dieser frontal offene Spalt war so groß, dass man bei geschlossenem Mund einen Strohhalm zwischen den Frontzähnen hindurch schieben konnte. In Folge dieses Befundes, der zudem in einer sehr kurzen Zeit von drei Monaten entstand, wurde in Absprache mit dem Patienten eine Tumorausschlussdiagnostik in die Wege geleitet, weil die Vermutung bestand, dass ein raumfordernder Prozess am Schädel zu diesem unerklärlichen Phänomen geführt haben muss. Es bestanden weder Lücken zwischen den Zähnen noch gab es einen Hinweis darauf, dass Zähne "gewandert" wären. Angesichts des engmaschigen Recalls konnte ausgeschlossen werden, dass sich diese Veränderung langsam über einen längeren Zeitraum eingestellt hat.

Die Tumorausschlussdiagnostik zeigte keinerlei verwertbaren Befund. Der Patient wurde nachfolgend erneut funktionsdiagnostisch untersucht. Ein Grund für die Veränderung der Frontzahnsituation war, trotz intensivster fachübergreifender Nachforschungen, nicht zu erheben.

Die Bisslage des Patient wurde nachfolgend erneut mit laborgefertigten Dauerprovisorien eingestellt und nach einer Wartephase zur Sicherung des Behandlungsergebnisses von 15 Monaten, nachfolgend mit definitiven Kronen funktionstherapeutisch versorgt. Der Patient befindet sich nach wie vor in einem vierteljährlichen Recall. Die Bisslage ist stabil, die volle Kau- und Funktionsfähigkeit des Kauorgans wieder hergestellt. Es gibt keinerlei Hinweis für die Ursache der dargestellten Komplikation.

 

Beschwerdeniveau zu Beginn der Behandlung auf einer „Skala von 0-10“: 3

Beschwerdeniveau am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“: 0

Physiotherapie als Begleitmaßnahme: Nein

Osteopathie als Begleitmaßnahme: Nein

Nachsorge der funktionstherapeutischen Behandlung im CMD-Centrum-Kiel“: Recall alle 3 Monate bis heute

Fotoserie 11525

Behandlung einerin kürzester Zeit aufgetretenen Veränderung der Bisslage mit einem forntal offenen Biss