Fall 168
Leitbefunde:

Arbeitunsfähigkeit seit neun Wochen wegen sehr schwerer funktioneller Beschwerden. Extreme Karies und "Chronische Pulpitiden"

Patientenidentifikation: 13044

Geschlecht: weiblich

Region Wohnort: Thüringen

Erstvorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 03.02.2014

Alter zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung im „CMD-Centrum-Kiel“: 24 Jahre

Behandlungszeitraum Funktionsdiagnostik/-therapie: 03.02.2014- 05.02.2014

Beschwerden vor Beginn der Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“:

  1. Ab 8. Lebensjahr starke Kopfschmerzen
  2. Fester Biss, Zähnepressen
  3. Halsschulternackenbeschwerden
  4. Druck auf den Ohren
  5. Tubenfunktionsstörung, beidseitig
  6. Stichartige Schmerzen hinter den Augen, Druck um das Auge herum
  7. Krämpfe im vorderen Halsbereich
  8. Nachtschlaf gestört, morgens wie gerädert
  9. Starke Zugempfindlichkeit, Fahrradfahren nicht möglich
  10. Kiefergelenkknacken
  11. Gefühl der Biss stimme nicht

Besonderheiten des Behandlungsfalles:

Dieser Fall stellt in einer sehr extremen Darstellung die Probleme dar, die bei Patienten entstehen, die über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg unsachgemäß zahnärztlich versorgt wurden. Die Patientin ist seit mehreren Monaten arbeitunfähig und bereits von einer Vielzahl von Fachdisziplinen ergebnislos untersucht worden. Letzten Endes stellt die mögliche Diagnostik einer "CMD" für die Patientin die letzte Möglichkeit dar wieder in das Berufsleben zurück zu finden! Die Patientin gibt an, noch vor 14 Tagen bei ihrer Zahnärztin im Heimatort gewesen zu sein. Dort wurde nach Angabe der Patientin ein Übersichtsröntgenbild erstellt, verbunden mit der Auskunft: "Alles sei ein Ordnung!" Im Rahmen der Neuerstellung eines Übersichtsröntgenbildes im "CMD-Centrum-Kiel" stellte sich die Situation vollkommen anders dar. An einer Vielzahl von Zähnen ist massive Karies erkennbar, obwohl eine OPG nicht primär zur Kariesdiagnostik geeignet ist. Praktisch alle Seitenzähne zeigen eine übermäßige Perkussionsempfindlichkeit, das heißt, die Zähne können nicht belastet werden, weil sie schmerzen. Diese Symptomatik kann zum einen durch eine funktionelle Etörung, sehr wohl aber eben auch durch eine "Chronische Pulpitis" verursacht werden. Die Differentialdiagnostik gestaltet sich überaus schwierig! Zumal es in aller Regel nicht möglich ist "Chronische Pulpitien" radiologisch nachzuweisen!

Am 03.02.14: Eingliederung eines Adjustierten Aufbissbehelfs bei Beschwerdelevel "8"

Am 04.02.14: Wiederholte Kontrollen. Der aufbissbehelf sitzt optimal. Keinerlei Veränderung der Beschwerdesituation. Am 04.02.14, nach wiederholter Kontrolle der klinischen Situation erfolgte um 18.00 an dem Zahn 16 eine notfallmäßige Trepanation! Keinerlei Blutabfluss aus der Pulpa. Die drei Kanäle extrem obliteriert. Allein die Dasretllung der drei Wurzelkanäle dauerte ca. 30 Minuten. Nachfolgend Einbringung einer medikamentösen Einlage.

Am 05.02.14: Die Patientin beschreibt eine drastische Verbesserung der Beschwerden, die sie um das rechte Auge herum angibt.

Längere Besprechung, dass eine zahnärztliche Funktionsdiagnostik in diesem Zustand nicht weiter sinnvoll erbracht werden kann, weil sich der Eindruck verfestigt, dass die Patientin an einer Vielzahl "Chronischer Pulpitien" leidet, die alle erst behandelt werden müssen, bevor dann erneut eine funktionsdiagnostische Untersuchung durchgeführt werden kann. 

Ergebnis der erbrachten Diagnostik:

Es konnte zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht der Nachweis erbracht werden, dass die Patientin an einer "CMD" leidet. Es konnte aber nachgewiesen werden, dass die Patientin an einer Vielzahl "Chronischer Pulpitiden" leidet, die im Sinne einer neuromuskulären Reflexschleife dafür sorgen, dass die Patientin nicht nur ihre Zähne nicht physiologisch zu belasten vermag, sondern diese "Chronischen Pulpitiden" wahrscheinlich dafür verantwortlich sind, dass es zu einer Fehlfunktion des stomatognathen Systems kommt. Diese Fehlfunktion kann erst nachgewiesen werden, wenn sicher ist, dass alle Zähne physioilogisch belastbar sind. Das heißt, es müssen erst alle nicht belastbaren Zähne wurzelkanalbehandlet werden, bevor dann erneut eine "CMD-Diagnostik" durchgeführt werden kann.

Nur der Vollständigkeit halber wird auf die Problematik hingewiesen, dass derartige Fälle in aller Regel nicht im Rahmen einer sozialversicherungspflichtigen Behandlung erbracht werden können. Die hängt mit Budgets und anderen Restriktionen der Kassenzahnheilkunde zusammen!

Dieser Fall beschreibt in sehr drastischer Weise die Probleme, die entstehen können, wenn beschwerdebedingte Arbeitsunfähigkeit, damit fehlendes Einkommen, offensichtliche jahrelange Nichterkennung und Fehlbehandlung "Chronischer Pulpitiden", verbunden mit einem extrem gesteigerten Behandlungsaufwand und die gegebenen Restriktionen der Kassenzahnheilkunde aufeinander treffen. Die Behandlung der "Chronischen Pulpitiden" wird eine Vielzahl von Behandlungsterminen, verbunden mit einem umfangreichen Behandlugnsaufwand über viele Monate, erfordern. 

Beschwerdeniveau zu Beginn der Behandlung auf einer „Skala von 0-10“: 8

Beschwerdeniveau am Ende der funktionstherapeutischen Behandlung im „CMD-Centrum-Kiel“: 8

Physiotherapie als Begleitmaßnahme: Nein

Osteopathie als Begleitmaßnahme: Nein

Nachsorge der funktionstherapeutischen Behandlung im "CMD-Centrum-Kiel“:nn

Fotoserie 13044

Nachweis einer okklusal bedingten "CMD"